Der Arbeitskreis Netzwerke (Netz-AK) wurde im Jahr 2004 ins Leben gerufen, um das häufig ausfallende Netzwerk in den Wohnheimen am Fichtenweg zu verbessern. Damals existierte keine strukturierte Netzverwaltung. Einige vom Studierendenwerk bezahlte Tutoren sollten sich um den Betrieb kümmern, doch das funktionierte nur eingeschränkt.
Vermutlich waren die Wohnheime am Fichtenweg bereits beim Bau in den 1970er Jahren untereinander mit Glasfaserkabeln verbunden, da dies dem damaligen Stand der Technik entsprach.
Die Wohnheime auf der Wanne waren schon früh in das sogenannte WHO-Netz eingebunden, benannt nach dem Gebiet Waldhäuser Ost und dem dortigen Netzwerk.
Ursprünglich war der Netz-AK nur im WHO-Bereich tätig. Später kamen kleinere Außenstellen hinzu, eine ehrenamtliche Person in der Hartmeyerstraße sowie vier bis fünf Ehrenamtliche in den Gebäuden der ehemaligen Hindenburgkaserne im Französischen Viertel, die seit der Renovierung im Jahr 2006 an das Netzwerk angeschlossen sind.
Nach dem Zusammenschluss der Studierendenwerke Tübingen und Hohenheim wuchs das vom Netz-AK betreute Netzwerk im Jahr 2014 deutlich. Es erstreckte sich nun über eine große Fläche von Geislingen an der Steige über Hohenheim, Nürtingen, Reutlingen und Tübingen bis nach Albstadt und Sigmaringen. Die Zahl der verwalteten Anschlüsse stieg dadurch von etwa 3.000 in Tübingen auf über 5.500.
Entgegen der Erwartung, dass mit dem Netz auch das Team wachsen würde, verlief die Entwicklung anders. Das Team schrumpfte. Das frühere Kernteam aus dem WHO wurde nur noch durch ein einzelnes Mitglied aus dem Französischen Viertel ergänzt. Mit sehr begrenzten Ressourcen wurde der Betrieb des Netzwerks dennoch über ein Jahrzehnt aufrechterhalten.
Ab 2022 verbesserten sich die Rahmenbedingungen für den Arbeitskreis deutlich durch Umstrukturierungen im Studierendenwerk. Es wurde erstmals seit Langem wieder möglich, mehr zu tun als nur den Status quo zu sichern.
Lange überfällige Beschaffungen konnten umgesetzt werden. Auch die Nutzung des teilAuto-Carsharings steht uns nun zur Verfügung.
Der Austausch mit der EDV-Abteilung des Studierendenwerks wurde intensiviert und die Zusammenarbeit dadurch spürbar verbessert. Besonders erfreulich ist die aktive Unterstützung durch die neue Geschäftsleitung.
Unser Team in Tübingen ist deutlich gewachsen und wieder stärker studentisch geprägt.
Seit 2023 ist der Arbeitskreis nach längerer Pause wieder regelmäßig auf den Studentennetztreffen vertreten und nimmt seither jährlich daran teil.
2024 gelang es, ein aktives Mitglied in Hohenheim zu gewinnen. 2025 folgte ein weiterer Schritt mit einer Rekrutierung in Albstadt.
In den Jahren 2023 und 2024 haben wir neue Hardware getestet, für deren Anschaffung wir uns 2025 entschieden haben. Die Bestellung über das Studierendenwerk wurde inzwischen erfolgreich durchgeführt.
Auch zahlreiche kleinere, aber wichtige Verbesserungen wurden in dieser Zeit umgesetzt. So wurde ein grundlegendes Netzwerk-Monitoring eingeführt, die Backup-Strategie verbessert und ein Ticket-System für Supportanfragen eingerichtet. Diese Maßnahmen entlasten das Team spürbar.
2023 haben wir einen eigenen Verein gegründet, dessen Anerkennung als gemeinnützig wir in Kürze erwarten. Parallel stimmen wir mit dem Studierendenwerk letzte Details einer Rahmenvereinbarung ab, die die Zusammenarbeit zwischen dem Studierendenwerk Tübingen-Hohenheim und dem Verein Netz-AK e.V. regeln wird.
Ab Juni 2025 beginnt der letzte große Abschnitt unseres Umbaus. In rund 100 verbleibenden Gebäuden soll die neue Hardware installiert werden. Zwei Häuser haben wir bereits erfolgreich umgestellt. Insgesamt sind noch 275 Switches in den Gebäuden zu installieren.
Dafür brauchen wir dringend mehr helfende Hände. Auch wer nur für eine begrenzte Zeit mit anpackt, leistet einen wichtigen Beitrag und hilft dabei, das Netzwerk zukunftsfähig zu machen.
Wer sich längerfristig engagieren möchte, findet bei uns viele Möglichkeiten, aktiv mitzugestalten. Endlich können wir das schon lange geplante Projekt angehen, WLAN in den Küchen bereitzustellen. Auch die Einführung von IPv6 sowie eine umfassende Neustrukturierung der Subnetze stehen auf dem Plan. Unterstützung ist in allen Bereichen willkommen.
Darüber hinaus bieten wir spannende Aufgaben für alle, die tiefer einsteigen möchten. Zum Beispiel durch die Organisation und Durchführung von Workshops, in denen wir anderen Studierenden die Grundlagen und Besonderheiten unserer Netzwerkinfrastruktur vermitteln. Oder durch eigene, nerdige Forschungsprojekte im Bereich der Computernetzwerke, deren Ergebnisse wir gemeinsam diskutieren und weiterentwickeln.
Der Artikel ist auch in Englisch verfügbar. en_GB